Maria Tacke
Ich erlebe Yoga als einen Raum der Möglichkeiten, ein Raum des Entdeckens und Erforschens unseres eigenen Potenzials für Gesundheit, Wachstum und ein erfülltes Menschsein.
Ein Raum, in dem Neugier und Wachheit sich selbst gegenüber, ein Erspüren der eigenen Möglichkeiten und Grenzen und eine tiefe körperliche Beheimatung geschehen können.
Ein Raum, in dem die eigene innere Stimme und Führung wichtiger sind als Übungen oder etwas erreichen wollen.
Immer mehr Menschen haben das tiefe Bedürfnis über die Erfahrung ihres eigenen Körpers in die Entschleunigung und Bewusstheit zu finden jenseits eines Leistungsanspruches oder einer Zielorientierung. In der Langsamkeit und der Stille kann sich mein Bewusstsein öffnen, Körperempfindungen, Gefühle und Gedanken sowie Einstellungen meinem Körper und mir selbst gegenüber werden fühlbar und präsent.
Neben all den positiven Wirkungen auf den physischen Körper wie eine erhöhte physische und psychische Belastbarkeit und Stabilität, besserer Schlaf, eine Stärkung der Immunkräfte u.v.m. kann die Yoga Praxis zu einem Tor werden, das mich zu immer mehr Ganzheit, Selbsterkenntnis und Fülle in meinem Leben führt.
Das Slow Yoga verbindet Elemente aus dem Hatha, Yin und Tantra Yoga zu einer Einheit, die dich einlädt, über die Langsamkeit und Bewusstheit in der Bewegung ganz im gegenwärtigen Moment und im Körper anzukommen. Die Sequenzen sind sowohl körperlich sanft und entspannend, integrieren aber auch eine Kräftigung der Tiefenmuskulatur, die Dehnung von Muskeln und Bindegewebe und schaffen so das Erleben einer ganzheitlichen Praxis für Körper, Seele und Geist.
Im Yin Yoga fließen die Elemente von Entspannung, Rezeptivität, Verlangsamung und tiefer innerer Achtsamkeit zu einem Erfahrungsraum zusammen, der sich von anderen Yogastilen abhebt.
Es geht um intuitives Geschehenlassen und Annehmen, nicht so sehr um aktives Tun.
Im Fokus stehen vor allem das Bindegewebe, die Gelenke und die Aktivierung sowie Harmonisierung der Meridiane. Durch langes Hinein-Entspannen in die einzelnen sogenannten „Shapes“ (der Ausdruck Asana wird nicht verwendet, weil dieser ein aktives Dehnen und Halten von Muskeln impliziert) können sich tiefer liegende körperliche uns geistige Verspannungen durch absichtsloses Loslassens aufweichen.
Das Kaula Tantra Yoga hat seine Wurzeln im Kashmiri-Shivaismus und zählt zu den ältesten überlieferten Formen des Yoga, die noch existieren. Tan-tra bedeutet wörtlich übersetzt „Tool for expansion“ – Werkzeug zur (inneren) Erweiterung.
Das Kaula Tantra Yoga ist eine bestehende Serie von Asanas, die seit Jahrhunderten in dieser Form praktiziert werden und sind den Asanas des Hatha Yoga sehr ähnlich. Im Unterschied zum modernen Hatha- oder Vinyasa Yoga arbeitet das Tantra Yoga mit längeren Phasen der tiefen Entspannung und dem nach innen Lauschen zwischen den einzelnen Übungen, was dir ermöglicht, das Yoga als eine tiefe Körpermeditaion zu erfahren.
Als individuelle Praxis ohne Gegenüber ist das Kaula Tantra Yoga nicht im schwarzem, weißen oder rotem Tantra einzuordnen, sondern es geht um die bewusste Erfahrung und den Ausgleich von männlicher und weiblicher Energie im eigenen Körper, den Prinzipien und Kräften von Shiva und Shakti, die nicht von einander zu trenne sind.
Dabei werden Körper und Geist durch die drei Pole von Kraft, Dehnung und tiefer Entspannung miteinander in tiefen Einklang gebracht und alle Chakras und Doshas des Körpers ausbalanciert.